Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde 1685 in Eisenach geboren und starb 1750 in Leipzig nach einem langen und erfolgreichen Musikerleben. Johann Sebastian Bach war einer der bedeutendsten Komponisten und Lehrer seiner Zeit. Neben seiner Ausbildung zum Chorsänger erlernte Bach mehrere Musikinstrumente. Nachdem er schon einige Stellen als Organist und Kirchenmusiker bekleidet hatte, wurde er 1708 zum Organisten und Hofmusiker von Herzog Wilhelm Ernst von Weimar ernannt. Hier schuf er sich einen Namen als einer der bedeutendsten Orgelspieler seiner Zeit. 1717 ging Bach nach Cöthen, wo er vor allem Instrumentalmusik komponierte.
Sein Autograph zum ersten Teil des Wohltemperirten Claviers trägt die Jahreszahl 1722; daraus geht hervor, dass es aus dieser Lebensperiode des Komponisten stammt. 1723 wurde Bach schließlich Kantor an der Thomas-Kirche in Leipzig. Zu seinen Aufgaben gehörte es, schulischen Musikunterricht zu erteilen, als musikalischer Leiter mehrerer Kirchen geistliche Musik zu komponieren und aufzuführen sowie Musik für gesellschaftliche Anlässe zu schreiben. Seine Ernennung zum Hofkomponisten des Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, im Jahr 1736 bestätigte Bachs Stellung als hochangesehener Komponist.
Der Klavierunterreicht bei Johann Sebastian Bach
Seine Schüler genossen einen anspruchsvollen Unterricht, der neben Clavierspiel (der Begriff „Clavier“ mit C war zu Bachs Zeit ein Oberbegriff für alle Tasteninstrumente) und Komposition auch ein tiefes Verständnis der Musik vermittelte. Am Beginn des Unterrichts standen – wie auch heute noch – zunächst spieltechnische Übungen, die Bach, mit pädagogischem Geschick zu dosieren und in kleine Vortragsstücke (Kleine Präludien und Inventionen) zu verpacken wusste.
Instrumentalspiel und Komposition gehören zu Bachs didaktischer Zielsetzung. Zwischen beidem steht die Ausführung von Verzierungen und Ornamenten, die Bach nicht immer komplett notiert, sondern nur andeutet, um den Schüler früh an eine eigenständige Verzierungspraxis zu gewöhnen.

Ein Beispiel für die freiere Variantenbildung ist die triolische Fassung der ersten zweistimmigen Invention (siehe Faksimile-Seite links). Sie ist eine erste Stufe auf dem Weg „auch gute Inventiones“ zu bekommen, also ein erster „Vorgeschmack von der Composition“. Damit eröffnen Werke wie z.B. die Inventionen jedem Klavierspieler einen faszinierenden Zugang zu Bachs musikalischem Denken.
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