Johannes Brahms

Brahms’ klaviertechnisches Vermächtnis
Charakteristisch für den Pianisten Johannes Brahms war sein außerordentliches musikalisches Gedächtnis – er hatte die Werke von Bach, Beethoven oder Chopin innerhalb kürzester Zeit im Kopf. Damit seine Finger mit der bemerkenswerten Gedächtnisleistung Schritt halten konnten, war ihm die Ausbildung einer „geschmeidigen“ Spieltechnik ein großes Anliegen, worauf er auch bei seinen Schülern Wert legte.
Mit den 1893 erschienenen 51 Übungen für das Pianoforte stellte Brahms ein Kompendium seiner pädagogischen Arbeit vor: von der Bewältigung schwieriger Grifffolgen und Zeitproportionen, über die Perfektion des Anschlages bis zur Erfassung musikalischer Strukturen. Dabei legt er gesteigerten Wert auf die Variantenbildung, zur Loslösung vom geschriebenen Notentext und zur Schulung des musikalischen Gedächtnisses. Doch ist ihm bloße technische Schulung kein Selbstzweck, sondern Mittel zur Erlangung eines differenzierten musikalischen Spiels.
Damit sind Brahms’ 51 Übungen ein bis heute gültiges pädagogisches Meisterwerk, vor allem für den Fortgeschrittenen; einige der 30 weiteren Übungen – erstmals veröffentlicht in der Wiener Urtext Edition– können aber schon früher eingesetzt werden.
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