Maurice Ravel

Gaspard de la nuit
3 poemes pour piano d'après Aloysius Bertrand
Maurice Ravels Gaspard de la nuit zählt zu den bedeutendsten Klavierwerken des 20. Jahrhunderts und bildet gleichsam den Gipfel der bereits im 19. Jahrhundert begonnenen Erweiterung der pianistischen Spieltechniken und Klangmöglichkeiten. Den drei Sätzen, Ondine, Le Gibet und Scarbo, legt Ravel Gedichte von Aloysius Bertrand zugrunde. Auch damit steht er in einer Tradition des 19. Jahrhunderts, Instrumentalmusik mit literarischen Vorlagen zu verbinden. Die Neuausgabe der Wiener Urtext Edition zieht neben der bislang fast ausschließlich gebräuchlichen Erstausgabe Ravels Autograph sowie dessen Handexemplar des Erstdrucks heran, aufgrund derer zahlreiche Stellen im Notentext korrigiert werden können. Zusatzinformationen aus Handexemplaren von Schülern Ravels werden in den Interpretationshinweisen ausgewertet. Ein dreisprachiges Glossar der von Ravel verwendeten französischen Vortragsbezeichnungen sowie englische und deutsche Übersetzungen der drei Gedichte Bertrands runden die Ausgabe im lesefreundlichen Wiener-Urtext-Großformat ab.
Menuet sur le nom d'Haydn

Maurice Ravel schrieb sein Menuet sur le nom de Haydn im September 1909, um an den hundert Jahre zuvor, am 31. Mai 1809, verstorbenen Wiener Klassiker zu erinnern. Veröffentlicht wurde das Stück erstmals im Zusammenhang einer "Hommage à Joseph Haydn" in der Revue musicale, an der sich mehrere Zeitgenossen Ravels beteiligten. Kurz darauf erschien die noch heute gebräuchliche Originalausgabe. Der Vergleich mit dem in französischem Privatbesitz befindlichen Autograph des Komponisten zeigt deutlich die Fehlerhaftigkeit und Unzulänglichkeit der beiden Erstdrucke, so dass in der vorliegenden kritischen Neuausgabe Ravels musikalische Intentionen erstmals ungeschmälert veröffentlicht werden können.