Theodor Kirchner

Einen Schwerpunkt in Kirchners kompositorischem Schaffen bilden Unterrichtswerke für Klavier, darunter Präludien, Etüden und Charakterstücke. Daneben übertrug er Werke anderer Komponisten für Klavier. Kirchners musikalische Fähigkeiten wurden von vielen seiner Kollegen, einschließlich Franz Liszt und Richard Wagner, bewundert, obwohl seine Musik Schumann und Brahms näher steht als der sogenannten Neudeutschen Schule um Liszt und Wagner.
Bei genauerer Betrachtung entwickelte Kirchner einen sehr individuellen und bisweilen innovativen Kompositionsstil. Seine Harmonik und sein musikalischer Satz erinnern oft an russische Musik der 1870er-Jahre. Clara Schumann, der Kirchner seine Präludien op. 9 gewidmet hatte, schrieb dem Komponisten 1859: „ich habe mich an vielem Schönen darin sehr gefreut.“
![]() |
Band 4 der Urtext Primo Reihe kombiniert Werke von Schumann, Brahms und Theodor Kirchner. Die ebenso vielgestaltigen wie ansprechenden Stücke von Theodor Kirchner setzen den klanglichen Gestus von Schumann und Brahms im leicht spielbaren Bereich fort und bereiten ganz nebenbei Spieltechniken vor, die in der fortgeschritteneren Klavierliteratur des 19. Jahrhunderts immer wieder zu finden sind. |